Meine dunkle Seite
Ich weiß nicht, ob ich von allein auf die Idee gekommen wäre, einen Thriller zu schreiben. Mein ehemaliger Verleger Sascha Ehlert war jedenfalls lange vor mir der Ansicht, dass ich das könnte. So brachte er den Stein ins Rollen. Ursprünglich hatte er eine Idee für eine Kurzgeschichte, die „Angst“ heißen sollte und für die er einen Plot skizziert hatte. Doch als ich diese Skizze las und daraus eine Geschichte machte, entstand in meinem Kopf ein ganzer Film, der weit über die geplante Kurzgeschichte hinausging. Ich fragte mich, was in einem Mann vorgeht, der eine Frau über Jahre gefangen hält – und was in dieser Zeit mit dem Opfer passiert.
So wurde daraus mein erster Thriller „1001 Angst“. Er ist in zwei Perspektiven geschrieben, aus der Sicht des Mannes in der Erzählerform und aus der Sicht der Frau in der Ich-Form. Ich hatte große Vorbehalte beim Schreiben („Darf ich so böse sein?“). Zweimal musste ich unterbrechen, weil ich fand, so etwas dürfe ich meiner Protagonistin nicht antun.
Daher traute ich mich nach der Fertigstellung des Buches kaum damit an die Öffentlichkeit. Doch die Antwort meiner Leser auf meine bange Frage fiel eindeutig aus: Ausgerechnet dieses Buch wurde mein bislang erfolgreichstes.
Inzwischen gibt es auch erste Ansätze zu zwei weiteren „kompletten“ Thrillern. Näheres dazu unter „Work in Progress“.
Jedenfalls ist meine „dunkle Seite“ zum Leben erwacht und lässt sich nicht mehr zum Schweigen bringen. Mal sehen, was als Nächstes daraus entsteht.